Düstere Zeiten brechen an: Es geht hier um Alkohol. Aber eigentlich geht es mir um Wein. Die zu Beginn genannte Substanz ist im Wein enthalten, weil ihn halt Hefen produzieren.
Aber seit heute stößt es mir sauer auf. Eigentlich schon länger. Jetzt ist aber Schluss. Das Bashing zum Thema Alkohol hat auch mein einstiges Lieblingsradio (FM4) eingeholt. Auf Social-Media kann man bekanntlich seine Bindung schnell wieder lösen. Beim Frühstück ist so etwas für mich absolut unzulässig. Sogar unsere die sehr gute Tageszeitung (das ist ein Lob!), die Kleine Zeitung, macht da mit. Ob gewollt oder nur dort von einem deutschen Gesundheitsapostel als Buchvorstellung genutzt, ich weiß es nicht. Es ist auch egal. Aber jetzt ist Schluss damit. Aus!
Jedenfalls geht es um das Bashing von 10.000 Weinbaubetrieben in Österreich. Die zusammen (ca.) 44.000 ha Weingärten bewirtschaften. Eigentlich geht es um die gesamte Weinwelt, um die Leute, die direkt oder indirekt mit dem Weinbau mit Wein arbeiten, mit dem, was ich herstelle. Ob im Vertrieb oder in der Herstellung von Maschinen uvm. Das ist egal. Da hängen so viele Sparten und Arbeitsplätze mit drinnen.
Man stelle sich nun vor, wie es wäre, würden auf den berühmten und über Jahrhunderten bewirtschafteten Lagen nur mehr Kühe grasen. Ach ja, Kühe, die machen Milch und im Endeffekt Käse. Das geht gar nicht, denn darin sind tierische Fette enthalten.
Jetzt ganz im Ernst. Ich fürchte mich schon vor der Zukunft. Das ist kein Scherz. Vor einer Zukunft, in der man gebrandmarkt wird, ein Kulturgut zu erzeugen, weil es eben Alkohol enthält. Und entalkoholisierter Wein ist Wein, aber nur ein rein technisches Produkt. Das sind Weine ohne Seele und Rückgrat. Jedenfalls keine Naturprodukte. Und wir alle wollen doch Natur oder?
So was nun? Für mich wirkt das zunehmend befremdlich. Die Arbeit, die ich in den letzten Jahren in meinen Grund und Boden gesteckt habe, soll nun keinen Wert mehr haben? Nein, Leute, das geht nicht! Im Jahr 2006 habe ich von null auf ein altes Weingut wieder zum Leben erweckt. Da steckt viel Schweiß drin. Und sogar Blut. Meine Aufbauarbeit habe ich zweimal fast mit dem Leben bezahlt. Durch den Weinbau habe ich viele Leute, Freunde, mittlerweile gute Bekannte, eben Menschen mit denen man es „aushalten“ kann, getroffen und kennengelernt. Wein verbindet. Das wissen wir schon seit Jahrhunderten, seit Jahrtausenden.
Mir ist schon klar, dass so manche Weingärten, welche in schlechten Lagen gepflanzt wurden, in Zukunft keine Existenzberechtigung mehr haben. Anscheinend soll und wird die Rebfläche weltweit in den nächsten Jahrzehnten um 25 Prozent sinken. Aber mit diesem Bashing hilft man mit eine Sparte komplett zu zerstören. Und damit die Grundlage viele weiterer Menschen, die mit Wein direkt oder indirekt arbeiten.
Dry January ist nun vorbei. Zumindest in zwei Tagen. Hört also nicht auf die Movendi-Jünger, oder sonstige ernannte Heilbringer unserer Zeit. Wine in Moderation ist das Schlagwort, an das man sich halten soll!
Eine weitere gute Initative um die Weinwelt zu fördern ist Vitaevino. Schauen Sie rein!
Hugh!